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Dem Axel Thorer-Phänomen auf der Spur

REINHARD “HAASI” HAAS:

Mein größter Spaß mit Axel war immer folgendes Spiel: Ich sage Dir eine Stadt irgendwo auf der Welt und Du erzählst mir eine Geschichte dazu. Einmal (ich mußte demnächst dorthin) war ich mir sicher, dass Axel zu der Stadt garantiert nichts einfallen würde. Ich sagte nur:”Axel - was fällt Dir zu Rovaniemi ein?” “Rovaniemi!”, lachte er,”Rovaniemi in Lappland? Haha...da weiß ich eine Geschichte: Es war so gegen Ende des Krieges”,  hob er an,” ich glaube im Winter ´44, da war mein Vater Dr. Ewald Kapal, seines Zeichens Oberstabsarzt der Deutschen Wehrmacht, in Rovaniemi stationiert. Eines Tages - das deutsche Hauptquartier befand sich damals im größten Kaufhaus der Stadt am Polarkreis - verübten finnische Partisanen einen Brandanschlag auf dieses Kaufhaus. Zu dumm, dass der Standort-Kommandeur gerade auf Inspektionsreise weiter südlich weilte. Denn so war mein Vater, der als Arzt von militärischer Kriegsführung so viel verstand wie ich von der Kamelzucht, plötzlich der ranghöchste Offizier in dem Laden. Was sollen wir jetzt tun, fragten die Offiziere meinen Vater, nachdem das Haus schon fast komplett in Flammen stand. Dr. Kapal entschied schnell und knapp und befahl: überall Fenster und Türen öffnen - der Wind wird das Feuer ausblasen! Daraufhin brannte das Kaufhaus bis auf die Grundmauern ab, und mein Vater wurde wegen Wehrkraft- zersetzung vor ein Kriegsgericht gestellt.”

Soviel zu Axel und seinen Geschichten aus aller Welt. Wenn Ihr ihn das nächste Mal trefft, probiert doch mal das Spiel. Wie wär´s mit Sossuslei in Namibia? Nein! Stop! Da hat ein Onkel von ihm ein Schloß so groß wie Versailles....

Autoren-Duo Thorer & Haas (“Das Männerbuch”)

HELMUT WERB:

 Als Julio Iglesias vor langen Jahren zu Willie Nelson nach Austin/Texas flog, um ein Duett aufzunehmen, brachten die tapferen Spanier seiner Entourage ein Fläschchen Chateau Mouton des guten Baron Rothschild als Gastgeschenk mit, das schon damals gut und gerne vierstellige Dollarbeträge aufrufen konnte. Nach der Aufnahme wurde ein wenig in Willies Scheune gefeiert, a Klapptischen und mit typisch texanischem BBQ, als Julio Willie die Flasche überreichte. Der knufflige Texaner ließ  von seiner Frau kleine weiße Styroporbecher verteilen und entkorkte mit größter

 

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größter Nonchalance den teuren Franzosen. Seit der Erbauung der Alhambra war kein Spanier mehr so blass um die Nase wie Julios Recken in Willies Scheune. Einzig Axel Thorer, der für den Playboy mit Iglesias unterwegs war, reagierte blitzschnell. Er ließ sich von seinem Kumpel Willie die leere Flasche geben und bat jeden Anwesenden, das Rothschild-Ettikett zu signieren. Willie Nelsen fand das übercool. “Not bad, Axel”, murmelte er, “And how´s your golf game?”

Das hätte er nicht fragen sollen, denn nur wenig später spielte Axel den Texaner in Grund und Boden. Und das ausgerechnet auf Willies eigenem Hausplatz!

Ein paar Jahre nach Nelsons Golf-Waterloo trafen wir Willie während der “Highwaymen”-Tournee in Kalifornien wieder. “Hi, Axel. How´s the wine business?”, rief Willie, als er dessen Schnurrbart entdeckte. “Fine”, antwortete Axel, “but how´s your handicap?” Beleidigt zog Willie von dannen.

Das hätte er nicht tun sollen, denn einige Zeit später pfändete ihm das amerikanische Finanzamt Haus und Hof. Und Golfplatz.

Am Abend jenes merkwürdigen Treffens in Sacramento jedoch tranken Axel und ich zusammen auf dem bezaubernden Balkon eines “Motel 6” eine Flasche kalifornischen Roten und lauschten dem romantischen Zirpen eines Güterzugs auf der anderen Seite des sacramento Rivers. Mit starken Männerstimmen sangen wir gegen die Eisenbahn an, die trotzdem unbeirrt ihrer Wege zog!

Das hätte sie nicht tun sollen, denn der Zug entgleiste. Naja, nicht gleich, und nicht gerade da am Sacramento River, und zugegebenerweise auch nicht in diesem Jahr. Aber immerhin.

Was will uns das alles sagen? Dass man ihn mögen muss, unseren Axel, die Naturgewalt. Dass man sich nicht gegen seinen - na, sagen wir mal - Charme wehren kann, musste auch Rock Hudsons Manager erfahren, den Axel so lange in seinem Büro in Beverly Hills weichkochte, bis er schließlich doch sein Interview mit dem todkranken Hollywoodstar bekam. Oder wie jene Wasserschlange auf einem Golfplatz in Alabama, die den Weg unseres gemeinsamen Freundes Markus kreuzte.

Naja...das hätte sie nicht tun sollen.

PETER LANZ:

Jeder, der schreibt, kennt das Gefühl, wenn ein anderer etwas veröffentlicht hat, das man selber gerne geschrieben hätte: das ist eine bittersüße Mischung aus 25% Neid, 5 % Ärger und 70 % Bewunderung. Selbst wenn mich nachts um halb Vier jemand weckt, könnte ich schlagartig herunterbeten, was ich gerne geschrieben hätte: William Styrons “Sophies Choice”, das drehbuch zu “Manhattan” von Woody Allen, Kurt Andersens “Tollhaus der Möglichkeiten”, vielleicht noch die eine oder andere Kurzgeschichte aus “Travel” von Michael Crichton, aber auf jeden Fall ein halbes Dutzend Artikel von Axel Thorer. Ein Autor hat beinahe die Pflicht, über wichtige Erlebnisse zu schreiben. Indem er über ein Erlebnis schreibt, macht er es sich zu eigen, erkennt die Bedeutung, die es für ihn hat, ergreift von ihm Besitz - und läßt es schlißelich wieder los. Das Lesen von Vielem, was Axel Thorer schreibt, hat mir (und ich denke, vielen, vielen anderen auch) zu unmittelbaren Erfahrungen verholfen. Es ist einerlei, ob die Erlebnisse über simple Realität berichten, oder ob der Autor, sagen wir mal, gewisse fiktionale Eingriffe vornehmen musste. Kniete Axel wirklich in jener Kapelle im schottischen Balmoral eine geraume Zeit in kontemplativer Andacht neben einer winzigen älteren Dame, um sie erst am Ende der euraristischen Feier als die Queen zu identifizieren? Bei einem wie Axel Thorer weiß man nie, ob nicht doch...und wenn ja: vielleicht hat sie ihn dann auch noch im Rolls Royce heim zum Tee mitgenommen und ihr royales Herz ausgeschüttet. Seine Arbeit, und damit meine ich das Schreiben, ist konvergent, auch wenn er sich (offenbar) in einem fort die Lust an der Gott gegebenen Neugierde befriedigen will: Neuguinea, ganz Afrika, das Karakorum, aber dann auch die Tour mit Willie Nelson oder das Gespräch mit Julio Iglesias - es ist der Drang des Entdeckens und Neu-Beschreibens scheinbarer Standards. Und immer ist der gewisse Abstand dabei, der, wenn nötig, auch die Portion Sarkasmus ermöglicht.

Ich habe sinngemäß geschrieben, der Autor hat die Pflicht zu schreiben: Axel, Du weißt, was ich mir von Dir zu Deinem Geburtstag wünsche: einen dicken Roman.

 

 

 

 

 

 

 

 

ANN THORER:

Papi, ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag und viel Spaß mit Deiner Homepage!!

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